Wildschweinjagd, nach den Massnahmen
Hirschjagd, nach den Massnahmen
Technik:
Eingetöntes Wachs, gegossen, bossiert und graviert auf einem aus Schiefer bestehenden Bildträger mit einer Dicke von 4 mm. Die Szenen sind unter Glas eingerahmt, mit vergoldetem Rahmen.
Problematik:
Ein Grossteil des Wachses ist mit einer weissen Efflorescenz bedeckt, die kleine, kreisförmige, flaumige Bündel bildet. Die Bildung dieser kristallinen Oberflächenausblühungen ist das Ergebnis der Fähigkeit des Wachses, seine Struktur unter bestimmten Bedingungen umzuwandeln, etwa durch selbst minimale Temperaturschwankungen, Vorhandensein von Fett oder Öl, das der Wachsmasse zugesetzt wurde.
Diese Veränderung ist rein physikalisch, es handelt sich um eine Neuordnung der Moleküle der Materie in Form von Kristallen unterschiedlicher Grösse. Diese Migration der Fett- oder Ölzusätze macht das Wachs spröde und brüchig.
Massnahmen:
Die einzig mögliche Intervention ist die mechanische Entfernung dieser Ablagerung, durch Absaugen mit Hilfe eines weichen Pinsels. Die Reinigung war langwierig und sehr heikel, da sich zahlreiche 1-2 mm lange Wachsblätter von der Bäumen gelöst hatten und jederzeit eingesaugt werden konnten. Die Absaugspitze wurde in sicherer Entfernung gehalten und die Kristalle mit einem Pinsel von der Oberfläche gelöst und abgesaugt.
Zustand vor den Massnahmen: weisse Ausblühungen auf einem grossen Teil der Wachsoberfläche
Zustand vor den Massnahmen: Unter UV-Licht
Die Ausblühungen erscheinen dunkelblau, alte Wachsreparaturen weiss bis hellgelb. Der Schieferuntergrund fluoresziert nicht und erscheint schwarz.
Detailansicht der Hirschjagdszene, vor den Massnahmen
Detailansicht der Hirschjagdszene, nach der Entfernung der weissen Ausblühungen
Der Kopf der Madonna wurde bei einem Sturz vom Körper abgetrennt und zerbrach. Das Gesicht ist stark beschädigt. Die Bruchstellen sind nicht klar definiert und weisen Materialverluste auf. Der Hinterkopf war weniger beschädigt, da er vom Stoff geschützt worden ist. Dieser hat die gebrochenen Wachsteile zusammengehalten.
Auch nach dem Zusammenkleben der gebrochenen Teile werden die Fugen sichtbar bleiben. Wachs ist ein sehr verformbares Material, es besteht daher ein Verformungsrisiko der gebrochenen Teile, was ein Zusammenkleben erschweren kann.
Die Vorderseite des Kopfes wurde am schlimmsten beschädigt. Glücklicherweise sind die Glasaugen intakt geblieben. Die Bruchstücke haben sich gelblich verfärbt. Dies ist auf das Einlagern zum
Schutz vor Licht während einer längeren Zeit zurückzuführen.
Als Verstärkungsmassnahme wurde eine Polyestergewebe im Inneren des Kopfes platziert und mit einem Gemisch aus Wachs und Dammarharz zusammen befestigt. Bruchränder und Fehlstellen sind mit gebleichtem Bienenwachs gekittet worden. Der Kopf wurde einschliessend anhand eines Aluminiumstabs befestigt.
Die Massnahmen haben die Madonna ihr Gesicht zurückgegeben. Die zahlreichen Bruchstellen bleiben allerdings sichtbar, vor allem auf der Stirn.
Durch Schlag verursachte Bruchstellen
die Brüche werden von einem dünnen Polyestergewebe zusammengehalten und mit mikrokristallinem Wachs geklebt.
Das Basrelief ist unter Glas wieder eingerahmt worden.
Das restaurierte Porträt mit seinem originalen Blattvergoldeten Rahmen.
Drei Finger sind während eines unsachgemässen Transportes abgebrochen.
Einbringen von Aluminiumstäbe als Verstärkung
Die Finger wurden wieder zusammengefügt und die Klebfugen mit gebleichtem Wachs ausgefüllt.